Eichenprozessionsspinner

Eichenprozessionsspinner

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Der Eichenprozessionsspinner ist in lichten Wäldern und an Waldrändern zuhause, vor allem in Südlage, da sie tagsüber die Wärme benötigen. Daher sind auch Freistehende Bäume in Parks, Freibädern, Gärten usw. bei den Tieren beliebt. Hier spinnen die Raupen in Gruppen Nester. 2 Monate lang starten Sie nachts von diesen aus in bis zu 10m langen Prozessionen in die Baumkrone hinauf, um sich dort Nacht satt zu fressen. In der Morgendämmerung kehren Sie wieder in Ihr Nest zurück. In den Nestern häuten Sie sich sechsmal, wobei Sie jedes Mal dabei ein kleines Stück wachsen. Die alten Häute bleiben samt Brennhaaren zurück. Im Juli verpuppen sich dann die Raupen und schlüpfen nach drei bis sechs Wochen als Falter. Die Flugzeit ist von Ende Juli bis Anfang September jedes Weibchen legt bis zu 200 Eier in der Baumkrone auf dünnen Ästen ab. Die Gelege überwintern und Anfang April bis Mai, je nach Witterung schlüpfen dann die kleinen Raupen. Der Kreis schließt sich.

Nest von Eichenprozesspinnern

Raupen sind als Frassschädling eher nicht so bedeutsam, können aber Bäume auch Kahlfressen, wenn bezogen auf den Baum genügend Raupen vorhanden sind. Auch können sie neben der Stieleiche an Amerikanischer Roteiche, seltener auch an Rotbuche sowie Hainbuche und Ahorn vorkommen.

Verletzungen durch Eichenprozessspinner

Die eigentliche Gefahr die von den Tieren ausgeht, sind die ab dem dritten Larvenstadium (ende April bis Anfang Mai) wachsenden Mikroskopisch kleinen Brennhaare. Bis zu ca. 600.000 Stück kann eine Raupe Tragen. Diese sind Hohl und brechen sehr leicht. Dabei setzten Sie bei Kontakt mit der Haut das Nesselgift Thaumetopoein frei. Dies führt zur sogenannten Raupendermatitis, ein über Tage hinweg juckender Ausschlag.  Desweiteren können auch Augen und Schleimhäute gereizt werden, sowie Schwindelanfälle und im Einzelfall auch ein Allergischer Schock ausgelöst werden. Beim Einatmen der Brennhaare muss mit Asthma, Bronchitis oder Atembeschwerden gerechnet werden.

Nach unseren Erfahrungen der letzten 10 Jahre war und ist der Befallsdruck im Saarland besonders hoch, wenn der April/Mai besonders warm und trocken ist. Dies kann natürlich von Region zu Region im Saarland unterschiedlich zu sein.

Larven im Nest von Eichenprozessspiner

Bekämpfung:

Man kann den Eichenprozessionsspinner auf zwei Arten bekämpfen. Entweder präventiv spritzen mit Fraßgiften wie z.B. Chitinhemmern. Das Spritzmittel wird bei trockenem Wetter auf die Blätter aufgetragen (gespritzt) und trocknet dann ein. Die fressenden und saugenden Insekten sterben dann ab. Dies ist nicht sehr selektiv und der Einsatz muss auch behördlich genehmigt werden. Die Gefahr von bereits vorhanden alten Gespinsten wird hierdurch nicht gebannt. Deshalb sind wir kein Verfechter dieser Variante. In der Regel entfernen wir die Nester manuell. Dies geschieht im Wesentlichen mit zwei Techniken; die Nester werden mittels Sprühkleber eingesprüht und dann in einem Müllbeutel gestülpt oder mittels speziellen Asbesttauglichen Staubsauger abgesaugt.
Wenn Standortbedingt der Einsatz einer Bühne oder Leiter möglich ist, wird letzteres genanntes Arbeitsverfahren von uns angewandt. Wenn der Baum standortbedingt nicht erreichbar ist per Bühne oder Leiter muss auf die Seilklettertechnik zurückgegriffen werden.
Da das Entfernen der Gespinste immer im Vollschutz erfolgt (Einmalschutzoverall, Atemschutzvollmaske usw.), ist die Ausführung mittels Seilklettertechnik nur bedingt geeignet.

Die Nester werden im Anschluss Fachgerecht entsorgt

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